Die Nachtspeicherheizung ist eine elektrisch betriebene Elektrospeicherheizung, welche in Schwachlastzeiten ihre Wärmespeichersteine aufheizt. Für Schwachlastzeiten (meistens nachts) gibt es spezielle, günstigere Nieder- oder Nachtstromtarife. Die nachts mit günstigem Strom aufgeheizten Speichersteine geben die Wärme am Folgetag gesteuert wieder ab.
Die Nachtspeicherheizung, auch Nachtspeicherofen genannt, ist eine Art der elektrischen Speicherheizung. Sie besitzt einen Wärmespeicher aus speziellen Speichersteinen mit dem größten Speichervolumen. So speichert sie von allen Speicherheizungen am meisten und längsten Wärme. Die Heizelemente sind zwischen den Speichersteinen platziert und erwärmen diese. Aufgrund der sehr guten Wärmedämmung des gesamten Speicherkerns wird nur ein geringer Teil der Wärme über Oberflächen-Wärmestrahlung abgegeben. Der größte Anteil verbleibt in den Speichersteinen und kann bei Bedarf gesteuert über ein Thermostat abgegeben werden.
Es gibt verschiedene Bauarten von Nachtspeicherheizungen, welche sich in der Art der Wärmeübertragung unterscheiden:
Früher war die Bedienung von Nachtspeicherheizungen nicht unbedingt einfach. Die Nutzer mussten schon am Vortag wissen, wie viel Wärme sie am folgenden Tag benötigen. Wurde in der Vorausplanung eine zu knappe Speicherbeladung gewählt, hatte man nicht genug Wärme für den ganzen Tag. Dies ist durch digitale Steuerungen heute jedoch kein Problem mehr. Die Speicherbeladung kann in Abhängigkeit von der Außentemperatur automatisch berechnet werden, sogar aktuelle Wetterprognosen können hier genutzt werden. Weitere Funktionen wie Tages- und Wochenprogramme, adaptive Startregelung und das Erkennen offener Fenster helfen, die Bedienbarkeit denkbar einfach zu machen.
Seit 2013 erlebt die Nachtspeicherheizung eine Renaissance und gilt nun als optionaler Baustein der Energiewende. Durch den steigenden Anteil grünen Stroms und die stark zunehmende Verbreitung privater PV-Anlagen werden aus den Geräten mittlerweile ökologisch sinnvolle Stromspeicher. Einige Stromanbieter bieten nach wie vor Nachtstromtarife oder Niedertarife mit günstigeren Konditionen an (auch mit Ökostrom). Besitzer von PV-Anlagen freuen sich hingegen darüber, den tagsüber produzierten Strom direkt nutzen zu können und damit den Eigenverbrauch zu erhöhen, was aufgrund der mittlerweile sehr geringen Einspeisevergütung oft das Ziel ist.
Eine neue und innovative Form des Nachtspeichers ist die Wohnraumspeicherheizung TTB-E Duo von Technotherm. Diese Elektrospeicherheizung ist unser aktuelles Topprodukt der Kategorie und zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
Nachtspeicherheizungen sind weiterhin - unter bestimmten Voraussetzungen - eine interessante Option. Du möchtest einen alten Nachtspeicherofen ersetzen? Du hast die Möglichkeit bei deinem Stromanbieter einen günstigen Niedrigstromtarif zum Heizen zu bekommen? Du produzierst selbst grünen Strom? Für alle drei Fälle ist der Kauf einer modernen Nachtspeicherheizung, heute eher Elektrospeicherheizung genannt, zu empfehlen.
In allen anderen Fällen empfehlen wir dir den Kauf einer modernen Flächenspeicherheizung. Sie ist die sparsamste Elektroheizung und funktioniert ähnlich wie eine Nachtspeicherheizung. Im Inneren der Elektroheizung befinden sich Schamottesteine, die mit Strom erwärmt werden und die Wärme dann gesteuert wieder abgeben. Der einzige Unterschied: Das Aufladen erfolgt nicht über Nacht, sondern im laufenden Betrieb. Für eine Stunde Heizen benötigst du 15 Minuten Stromzufuhr. Mit der smarten Steuerung programmierst du die Wärmeabgabe - ähnlich wie bei deiner Nachtspeicherheizung. Du bleibst jedoch flexibel, wenn sich dein Tag einmal nicht an den Plan hält.
In unserem Blogartikel Raus mit dem Alten - Warum es Zeit ist, deine alte Nachtspeicherheizung zu ersetzen erfährst du, welche effizienten Elektroheizungen du als Alternative zu deiner Nachtspeicherheizung nutzen kannst, wenn du sie ersetzen musst.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde zum Großteil mit schmutzigen und anwenderunfreundlichen Kohle- und Ölöfen geheizt. Bei der Kohle war der Heizaufwand sehr groß. Kohle musste zunächst beschafft und eingelagert werden. Wollte man den Ofen heizen, musste man die Kohlen aus dem Keller zum Ofen schleppen und diesen damit befeuern. Im Anschluss musste noch die Restasche entfernt werden. Bei den Ölöfen war es ähnlich. Heizöl musste beschafft und in großen Tanks gelagert werden. Das Hantieren mit dem leicht brennbaren Heizöl machte oft Probleme.
Die Einführung der Nachtspeicherheizung als saubere, sichere und preisgünstige Alternative war ein großer Fortschritt und führte in den 1950er- und 1960er-Jahren zur raschen Verbreitung, auch weil die Energieversorgungsunternehmen durch niedrige Nachtstromtarife einen zusätzlichen Anreiz schufen. Das machten sie vor allem, um auch in den Nachtstunden eine ausreichende Grundlast sicherzustellen. Dadurch musste die Stromerzeugung in den Kraftwerken nachts nicht zu weit heruntergefahren werden und eine konstantere Kraftwerksauslastung und insgesamt effizientere Stromerzeugung wurde mithilfe der gesicherten Nachtstrom-Abnahmekapazitäten möglich.
Zwischenzeitlich verlor die Nachtspeicherheizung an Bedeutung. Sinkende Subventionen und steigende Strompreise ab Mitte der 1970er Jahre und ein zunehmendes Umweltbewusstsein drängten diese Heizungsform zurück. Der in emissionsstarken Kohlekraftwerken gewonnene Strom sollte nicht länger zum Heizen verschwendet werden.